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Wer Elektronikteile, Platinen, LEDs, Kabel oder Metallteile von Modelleisenbahnen oder Kinderspielzeug „kleben“ möchte muss auf die über 7000 Jahre alte Technik des Lötens zurückgreifen. Je nach Komplexität des Einsatzzwecks und voraussichtlicher Einsatzhäufigkeit kann die Anschaffung eines Lötkolbens oder einer Lötstation eine Schnäppchenjagd oder eine ernsthafte Investition werden.
 

Einsatzzweck: Große oder kleine Bauteile
Ein guter Anhaltspunkt um Herauszufinden ein Modell welcher Klasse das richtige ist, kann die Größe der zu bearbeitenden Bauteile sein. Für sehr feine und sensible Komponenten wie sie in Platinen oder SMDs vorkommen, braucht man nicht nur eine besonders dünne Spitze, auch die Temperatur sollte möglichst regelbar oder nicht zu hoch sein, damit die Bauteile nicht beschädigt werden. Wer eher im Amateurebereich und nur gelegentlich Kabel, Stecker, LEDs, grobe Computerhardware oder einfaches Kinderspielzeug reparieren möchte, kann sich getrost bei den günstigeren Geräten umsehen.
 

Leistung und Energieversorgung
Viele private Anwender im feinmotorischen Bereich haben gute Erfahrungen mit alten 15-Watt-Geräten gemacht. Geräte mit geringerer Leistung werden aufgrund der langen Aufheiz- und Nachheizzeiten nicht gerne verwendet. Moderne Lötkolben und Lötstationen bringen heutzutage schon am unteren Ende der Preisspanne deutlich mehr Leistung auf. Leistungen über 80 Watt sind aber eher für das grobmotorische Löten, beispielsweise für Dachrinnen oder im KFZ-Bereich geeignet. Generell sollte der Kolben nicht zulange am Bauteil gelassen werden um Verbrennungen zu vermeiden. Die Art der Stromversorgung ist hauptsächlich für die Mobilität relevant. Gasbetriebene Modelle sind eher selten und brauchen meist deutlich länger zum Aufheizen und Abkühlen. Wer auf störende Kabel verzichten möchte kann auf Akkugeräte zurückgreifen, die Ihren kabelgebundenen Kollegen in Sachen Leistung leicht das Wasser reichen können.
 

Das richtige Zubehör
Die Austauschbarkeit der Spitze ist ein Muss bei der Anschaffung eines Lötgerätes. Wer von Anfang an flexibel Arbeiten möchte, sollte eine zusätzliche Investition in ein kompatibles Lötspitzenset in Erwägung ziehen. Diese sind schon ab unter 5 Euro erhältlich und erweitern dank dünnerer, dickerer und formveränderter Lötspitzen den Einsatzspielraum. Eher abzuraten ist von vernickelten Spitzen, da diese sich oft schnell abnutzen. Ebenfalls empfehlenswert ist der Kauf einer Entlötpumpe oder Entlötlitze zum Entfernen überschüssigen Lötzinns. Diese sind je nach Modell schon ab unter 2 Euro erhältlich. Auf den giftigen und umweltschädlichen Bestandteil Blei wird beim Löten in der Industrie heutzutage weitestgehend verzichtet. Manche Hobby-Bastler berichten aber, bleifreies Lötzinn würde schlecht schmelzen und gelegentlich sogar spritzen, weswegen sie auf bleihaltiges Zinn zurückgreifen. Zum Säubern der Lötspitze kann ein handelsüblicher Schwamm oder auch ein feuchtes Taschentuch verwendet werden, viele Lötstationen verfügen aber über einen Schwammhalter inklusive Schwamm. Praktisch ist auch eine Halterung auf die der heiße Lötkolben zwischen den Arbeiten abgelegt werden können.
 

Preisklassen
Lötstationen lassen sich grob in drei Klassen aufteilen. Für Anfänger und den nur gelegentlichen Einsatz sind Modelle ab 15 Euro zu empfehlen. Unter erfahreneren Anwendern sind besonders die Marken Ersa und Weller beliebt. Wer ein Gerät mit guter Qualität für komplexere Einsatzzwecke erwerben möchte sollte mit 50 bis 100 Euro rechnen. Im Profibereich darf ein Lötset aber auch über 100 Euro kosten.